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Die Grenzlinie Lichtenau des Jahres 1606

Die Enklave Lichtenau der Freien Reichstadt Nürnberg war mit einer Grenzsteinlinie umgeben, die den eigenen Herrschaftsbereich abgrenzen sollte. Markant ist, daß hier nur einseitig ein Wappen aufgebracht ist, das der Reichsstadt Nürnberg, die Ansbachische Seite ist leer.

Die Grenze wurde erstmals im Jahr 1557 auf einer Karte festgehalten. 1592 wurde eine sehr genaue Karte von Paul Pfinzing gezeichnet. Auf ihr waren alle Grenzpunkte eingetragen und genau bezeichnet. Zu dieser Zeit standen nur zwei Grenzsteine. Ansonsten dienten große Bäume, sowie aus Holz aufgerichtete Säulen in einer Steinfassung als Markierung.

Im Jahr 1606 wurden die großen Grenzsteine aus Lichtenauer Sandstein gesetzt. Hiervon haben 7 Stück die Zeit überdauert und stehen nun unter Denkmalschutz.

Die Grenzsteine sind in unserer Grenzsteinkarte eingetragen und können so einfach lokalisiert werden.

Die Geschichte Lichtenaus

Im Jahre 1246 wurde Lichtenau erstmals urkundlich erwähnt, in Zusammenhang mit einem Testament, in dem der staufische Reichsvogt, Rudolf von Dornberg, das Schloss Lichtenau seiner Gemahlin Kunigunde vermacht, Eigentümer ist aber das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.

Die fünfeckige Festungsanlage dominiert den alten Ortskern. Sie erinnert stark an die Nürnberger Burg, deren Vorposten sie war.

Lichtenau war von 1406 bis 1806 im Besitz der Freien Reichsstadt Nürnberg, die ab 1500 ein Teil des Fränkischen Reichskreises war. 

 

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Lichtenau Zuzugsort von rund 65 Glaubensvertriebenen v.a. aus Österreich.

Der Lichtenauer Herrenwald

In der Exklave Pflegamt Lichtenau -heute durchschnitten von der B 14- befindet sich der Herrenwald. Herr Kreisheimatpfeger Richard Schmidt überließ historische-grenze.de noch ein Dokument hierzu und zwei Bilder.

Der Herrenwald gehörte ebenfalls zum Pflegamt Lichtenau. Die heute noch nahezu vollständig vorhandenen Grenzsteine sind datiert auf das Jahr 1736 (wie im Bild ersichtlich). Sie zeigen ie Buchstaben NL für Nürnberg/ Lichtenau. Nach dem Eigentumsübergang zum Königreich Bayern im Jahr 1806 wurde auf den Steinen KW (Königlicher Wald) und heute auf den neuen Steinen StW (Staatswald) eingemeißelt.

Waldsteine aus dem Lichtenauer Herrenwald
Bilder von: Richard Schmidt (Kreisheimatpfleger)

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