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  • Autorenbild☰ JÜRGEN C NICKEL

Der wahre Glaube oder "Bin ich Christ"?

Aktualisiert: 22. Juni 2020


"Ich bekenne mich dazu Christ zu sein". Ok, dieser Satz ist deutlich und beinhaltet zumindest den Wunsch sich der christlichen Lehre zu öffnen. Manche Personen des öffentlichen Lebens wählen diesen Weg, um nicht zuletzt ihre Wertordnung zu demonstrieren. Soweit so gut.


Was ist ein Christ, was ist die christliche Lehre und was ist der wahre Glaube? Es gibt keine Religion auf dieser Erde, die nicht davon ausgeht den wahren Glauben zu repräsentieren. In der Folge wurden die Glaubensdoktrinen ad absolutum gesetzt und alle andersgläubigen Menschen als ungläubig bezeichnet. Damit aber setzt man diese "Ungläubigen" auf die Position "Mensch II. Klasse", also weniger wertvoll.

Die dann entstehende Entmenschlichung andersgläubiger Menschen und das vermeintliche Recht im Namen Gottes töten zu dürfen, führt dann diesen Weg des Glaubens ad absurdum.


Ein Christ, der andere wegen ihres vermeintlichen Unglaubens herabwürdigt, hat seinen Glauben nicht verstanden. Dies gilt für Juden, Moslems und alle anderen Glaubensrichtungen in gleicher Weise.


Anders ist z.B. Matthaeus 5 nicht zu verstehen: "44Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen,45auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.…"


Nehmen wir Glauben also ernst, dann kommt es offensichtlich nicht so stark darauf an, ob jetzt Jesus tatsächlich Gottes Sohn war oder wer Mohammed war, sondern viel mehr darauf, dass die Menschen im Umgang miteinander Liebe üben und vergeben lernen.


Johannes 8:7: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. " Das ist ein deutliches Statement für den Glaubensinhalt der Demut! Niemand ist ohne eine Schuld und niemand kann auf einen anderen zeigen in der Hoffnung von seiner Schuld abzulenken.


Matthaeus 7:1-5: "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden"


Wer aber Glaubenswerte ernst nimmt, der muss zwingend folgendes feststellen: Wer seine Feinde liebt, wer vergibt und nicht richtet und wer weiß, dass auch er nicht ohne Schuld ist, der wird ein toleranter und demütiger Mensch sein und sich nicht über andere erheben.


Ähnliche Werte finden wir auch in allen anderen Religionen, wenn man diese von der grundlegenden Dogmatik befreit.


Der wahre Glaube liegt also nicht darin, ob ich Christ, Moslem oder Jude bin, sondern vielmehr in dem Umstand welche Werte ich lebe und wie ich mit anderen Menschen umgehe.


In der Folge ist es vollkommen unwichtig, ob ich mich nun als gläubiger Christ bezeichne oder ein guter Moslem bin oder gar ein orthodoxer Jude.... diese Einteilung grenzt mehr aus, als sie verbindet. Gemeinsam sind die säkularen Werte der Religionen, die uns Menschen alle miteinander verbinden.




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